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Etwa 80 % aller Erwachsenen haben innerhalb eines Jahres mindestens ein- oder zweimal Kopfschmerzen, etwa 25 % erleben sie so stark, dass sie dabei Schmerzmittel nehmen müssen, bei 2-3 % treten sie sogar chronisch auf.

Gelegentliche Kopfschmerzen, wie sie besonders bei Wetterwechsel oder vorabendlichem Alkoholgenuss vorkommen, sind harmlos. Kopfschmerzen, die immer wieder kommen, an Stärke und Dauer zunehmen und nicht mehr auf die Gaben von Schmerzmitteln ansprechen, sind Anlass, den Arzt aufzusuchen. Ebenso müssen Kopfschmerzen, die mit hohem Fieber oder psychischen Veränderungen einhergehen, vom Arzt behandelt werden.

 

Häufige Auslöser

Koffein (in Kaffee, schwarzem Tee, Cola, aber auch in vielen Medikamenten), Kupfer (Schokolade, Nüsse, Weizenkeime), Milchzucker, Natriumglutamat (Geschmacksverstärker, besonders in Fertignahrung, Streuwürze und Suppenwürfeln), Nitrite (in Wurst- und Fleischwaren), gefäßerweiternde Amine (in Rotwein, Käse, Wurst, Schokolade, Bananen, Zwiebeln), zahlreiche Medikamente, besonders jene, die eine Blutdrucksenkung durch Gefäßerweiterung bewirken, Anstrengung, Auslassen einer Mahlzeit (Unterzuckerung), zu geringe Flüssigkeitszufuhr, zu viel Kochsalz, Mangel an Nährstoffen (oft erkennbar an einer gleichzeitigen Verstopfung), zu viel oder zu wenig Schlaf, Temperatur-schwankungen und Wetterwechsel, Verspannungen, Zigarettenrauch (Sauerstoffmangel!!!), Stress, Hormonschwankungen (Wechseljahre, Menstruation, Schwangerschaft, Pille), Depressionen

 

Mit Hilfe eines Schmerztagebuches kann man etwaigen Auslösern auf die Spur kommen und sie in Zukunft meiden, um weiterer Schmerzattacken vorzubeugen. Außerdem können Entspannungstechniken (z.B. Yoga oder Autogenes Training), Abbau von Stress, geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, regelmäßige Mahlzeiten und körperliche Betätigung dazu beitragen.

 

Wichtiges zur (Selbst-)behandlung mit Medikamenten

Migräneattacken gehen sehr oft mit Übelkeit und Erbrechen einher. Da während eines Migräneanfalles die Magen- und Darmtätigkeit nahezu zum Stillstand kommt, sind Schmerzmittel (Analgetika) oft wenig wirksam, da sie nicht oder nur sehr langsam in den Blutkreislauf aufgenommen werden. Daher sollten vom Arzt verschriebene Mittel gegen Übelkeit immer zu Beginn eingenommen werden, da sie die Magen- und Darmtätigkeit fördern und dadurch erst eine Schmerzmittelwirkung ermöglichen. Der Einsatz von Migränemedikamenten sollte immer schon bei den ersten Anzeichen einer Attacke erfolgen. Schmerzmittel wirken als Brausetablette wesentlich schneller. Bei Erbrechen empfiehlt sich die Anwendung als Zäpfchen.

Die regelmäßige und häufige Einnahme von Analgetika kann zu einer Verstärkung und einem andauernden Kopfschmerz führen. Eine langsame Entwöhnung ist dabei oft die einzige Lösung. Bei häufigem Gebrauch sollten Mischpräparate mit mehreren Arzneistoffen, besonders jene mit dem Wirkverstärker Coffein, gemieden werden, da besonders diese zu Gewöhnungseffekten und Entzugskopfschmerzen führen und bei Dauergebrauch Leber und Niere schädigen. Besser verträglich und zumeist auch besser wirksam sind Einzelpräparate. Als Faustregel gilt: Kopfschmerzmittel maximal 3 Tage in Folge und höchstens 10 Tage im Monat einnehmen! Häufigere Schmerzen neurologisch abklären lassen.

 

Ganzheitliche Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne


Nährstoffe

Fehlt es an wichtigen Nährstoffen, oder liegt eine Belastung mit Schwermetallen vor, sind Kopfschmerzen oft erst durch Speicherauffüllung und Entgiftung zu beseitigen. Mittels Haar-

Mineral-Analyse kann man sich einen Überblick über seinen persönlichen Mineral- und Schwermetallhaushalt verschaffen. Die Anwendung von Nährstoffen zu therapeutischen Zwecken muss in ausreichender Dosierung über einen längeren Zeitraum erfolgen. Zum Einsatz bei Kopfschmerzen kommen Coenzym Q10 (deutliche Besserung bei Einnahme von 200-300mg pro Tag über 8-12 Wochen), Selen, Magnesium, Kalium, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink, Mangan und die Vitamine B2, B6, B12, C und E


Hilfe aus dem Pflanzenreich

Je nach Art und Ursache des Kopfschmerzes kommen unterschiedliche Pflanzen zum Einsatz. Es werden Extakte von Rosskastanie, Weinraute, Rosmarin und Ginkgo zur Förderung der Durchblutung und Stärkung der Blutgefäße verwendet, Nelken- und Pfefferminzöl wird zur Schmerzstillung auf Schläfen und Stirn einmassiert, Weißdorn wirkt herzstärkend und blutdruckregulierend, Ingwer kommt vor allem gegen Übelkeit zum Einsatz, Johanniskraut hat seinen Einsatz bei Kopfschmerzen, die durch Depressionen ausgelöst werden, Weidenrinde hat schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung, Schafgarbe, Pfefferminze, Löwenzahn und Artischocke haben lebertätigkeitsanregende, entgiftende und krampflösende Eigenschaften, was sich vor allem beim Kater-Kopfschmerz bewährt, Lavendel, Baldrian, Melisse, Passionsblume und Hopfen wirken

beruhigend und schlaffördernd, Mönchspfeffer, Traubensilberkerze, Soja und Rotklee kommen bei hormonell bedingten Kopfschmerzattacken zum Einsatz.

 

Schüßler Salze

Akutbehandlung mit „heißer 7"

Nr. 7 auch bei allen stechenden, bohrenden und schubweise auftretenden Kopfschmerzen

Mischung zur Vorbeugung für alle Fälle: Nr. 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10

bei Spannungskopfschmerzen: Nr. 2, 7

eher im Hinterkopf: Nr. 8, 11

Nr. 11 speziell bei „Haarwurzelschmerzen" und bei „Bandgefühl" um den Kopf

eher im Stirnbereich: Nr. 2, 9

Migräne: Nr. 1, 7, 10

Bei Migräne mit Erbrechen zusätzlich 3, 4, 6 oder 8 je nach Art des Erbrechens

Katerkopfschmerz: Nr. 10

Kopfschmerz durch Flüssigkeitsmangel: Nr. 8

Kopfschmerz als Folge von geistiger Überanstrengung: Nr. 5, 7, 14

chronisch: Nr. 7, 10, 19

Eine individuelle Einnahmeempfehlung erhält man durch das Durchführen einer Antlitzanalyse. Dabei werden Mineralstoffmängel aufgedeckt, da bestimmte Merkmale im Gesicht auf geleerte Speicher der einzelnen Salze schließen lassen.

 

Homöopathie

Aus der großen Anzahl der Kopfschmerzarten und den unzähligen individuellen Empfindungen ergibt sich eine riesige Zahl an zum Einsatz kommenden Mitteln, aus der für jeden individuell das passende Homöopathikum herausgesucht werden muss. Hier einige, häufiger zum Einsatz kommende Mittel mit ihren Charakteristika:

 

Belladonna: plötzlich auftretend, hämmernd, schlimmer durch Berührung, Geräusch und Licht und nachmittags; rotes Gesicht

Gelsemium: Kopfschmerzen eher im Hinterkopf und bandförmig um den Kopf herum, Schwindel und Prellungsgefühl, schlimmer abends und in warmen Räumen

Nux vomica: pressender Schmerz auf dem Scheitel, auf der Stirn und im Hinterkopf, schlimmer morgens, durch Tabak, Kaffee, Alkohol und Kälte, besser im Warmen, Patient ist gereizt und kann Geräusche und Gerüche nicht ertragen

Glonoinum: pulsierender Kopfschmerz mit Sehstörung und Erbrechen, Schwindel- und Hitze im Kopf und das Gefühl, als ob der Schädel zu klein für das Gehirn wäre. Besser im Freien

Ignatia: Folge von Kummer und Sorge, Gefühl, als ob ein Nagel von innen aus der Seite des Kopfes getrieben wird, schlimmer durch Vorneigen und durch Tabak. Stimmungsschwankungen, Seufzen und Kloßgefühl im Hals

Natrium chloratum: pulsierender, blind-machender Kopfschmerz wie von tausend kleinen Hämmern, die auf das Gehirn schlagen, schlimmer durch Geräusch und Zimmerwärme, besser durch frische Luft

Bryonia: Folge von Ärger und Zorn, Magen-Darm-Störung, Rheuma; geringste Bewegung und kaltes Wetter verschlimmern, besser durch Ruhe und geschlossene Augen

Spigelia: Schmerz unterhalb des Stirnhöckers und der Schläfen, strahlt aus zu den Augen, oft halbseitig, Bandgefühl um den Kopf, Schwindel, schlimmer durch Wetterwechsel und Kälte, besser durch Liegen auf der rechten Seite

Iris versicolor: Stirnkopfschmerz mit Übelkeit, Einschnürungsgefühl der Kopfhaut, besonders in Ruhephasen nach Anstrengung, oft mit Sehstörung und Augenflimmern, besser durch Bewegung

Pulsatilla: starke Stimmungsschwankungen, Weinerlichkeit, Schmerz wechselt die Stelle, Ruhe und Wärme verschlechtern, besser durch Gegendruck

Argentum nitricum: Folge von Gefühlserregung, Kränkung, Demütigung, mit ängstlicher Unruhe, Durchfall, Schmerz eher links, schlechter im Freien, besser durch Druck

 

Bachblüten

Bachblütenessenzen haben vor allem bei psychosomatisch bedingten Kopfschmerzen ihren Einsatz und müssen personenbezogen ausgewählt und zusammengestellt werden.

 

Traditionelle Chinesische Medizin

Eine weitere alternative Möglichkeit bieten Behandlung und Ernährung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei werden Störzonen und Blockaden mittels Akupunktur und chinesischen Kräuterextrakten gelöst. Frau Dr. Olivia Pojer kümmert sich gerne um Ihr Anliegen. Terminvereinbarung unter der Nr. 0676/9458649. Ihre Ordination befindet sich im 1.Stock über der Apotheke (Eingang im Hof).

 

Weiters können Akupressur, Hypnose, Chiropraktik und unterschiedliche Massageformen die Beschwerden lindern.

 

Wenn Sie mehr wissen wollen, so finden Sie bei uns Bücher über alternative Heilmethoden, oder kommen Sie mit Ihren Fragen zu uns. Wir beraten Sie gerne.

Ihr Team der St. Petrus Apotheke Birkfeld

 

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